Revival des Schnupftabaks
Viele zurückliegende Trends gelangen mit der Zeit wieder in Mode. Hierfür gibt es zahlreiche Beispiele aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen, die dies verdeutlichen und bestätigen. In diesem Jahr erfolgt nun das Revival des legendären Schnupftabaks. Unter diesem versteht man eine gemahlene und feine Tabakmischung, welche durch die Nasenschleimhäute konsumiert wird. Dies erscheint Vielen am Anfang zwar noch etwas befremdlich, allerdings gewöhnt man sich sehr schnell an diese Art des Tabakkonsums.
Insbesondere seit der Einführung des strengen Nichtraucherschutzgesetzes stellen der Schnupftabak und die elektrische Zigarette für viele Menschen eine attraktive Alternative dar. Da das Rauchen mittlerweile sogar in den meisten Restaurants, Bars und Kneipen untersagt ist und dieses Ritual insbesondere nach dem Essen, oder während des Alkoholgenusses einen wichtigen Bestandteil darstellt, erfreut sich die rauchfreie Variante immer größer werdender Beliebtheit.
Rückführung in die Geschichte
Bis ins neunzehnte Jahrhundert stellte der Schnupftabak die am meisten verbreitete Form des Tabakkonsums dar. Zu den ersten Kulturen gehörten dabei vor allem die süd- und mittelamerikanischen, erst später kam der Schnupftabak dann in europäische Gebiete. Vor etwas über vierhundert Jahren brachten europäische Seefahrer, welche im Gefolge von Christoph Kolumbus waren, diesen dann auch in die eigene Region. Die erste Manufaktur für Schnupftabak entstand im Jahr sechzehnhundertsiebenundsiebzig in Sevilla, erst ab Mitte des achtzehnten Jahrhunderts entstanden auch Fabriken im deutschsprachigen Raum. Im traditionellen Verfahren wurde der Schnupftabak in einem mehrstufigen Prozess hergestellt. Nach dem ersten Schritt, der Zusammenstellung der späteren Mischung, erfolgte die Soßierung. Während dieser wird der Tabak mir einer zusätzlichen aromatischen Flüssigkeit benetzt und im Anschluss fermentiert und gelagert. Die Lagerzeit variierte dabei, abhängig von der Sorte des späteren Schnupftabaks und der gewünschten Reife.
Nutzung zu medizinischen Zwecken
Besonders interessant ist auch die Tatsache, dass die pulverisierten Tabakblätter ursprünglich als Medizin gegen Kopfschmerzen eingesetzt wurden. Die geläufige Bezeichnung „poudre de la reine“, zu Deutsch „Kraut der Königin“ findet hier auch seinen Ursprung, denn die französische Königin Katharina von Medici setze die Tabakblätter als Erste für diese Zwecke ein.